Im Zeitungsartikel von NZZ am Sonntag, 19.10.2015, 15:20 Uhr "Richtig krass, diese Sprache" vom Autor Andreas Frey, geht es um den rasanten Sprachwandel im deutschsprachigen Raum.
Die Sprache wird sich im kommenden Jahr durch die Flüchtlingsströme stark ändern, die Grammatik ist dabei immer nebensächlicher, sagt der Linguist Prof. U.Hinrichs. Er ist überzeugt, dass sich die anwachsende Mehrsprachigkeit auf die Umgangssprache auswirken wird. Der Schweizer Linguist B. Siebenhaar ist nicht gleicher Meinung, er glaubt nicht, dass die Schriftsprache durch die Migranten beeinflusst wird, da in der Schweiz hauptsächlich der Dialekt vom Sprachwandel betroffen ist. Die Neuzeit hat uns mit Facebook, Whatsapp und weitere Medien dazu gebracht, dass wir im Dialekt kommunizieren und dabei die Orthographie und Grammatik nicht mehr beachten. Die Linguistin Elvira Glaser von der Uni Zürich schliesst sich teilweise B.Siebenhaar an. Der Wortschatz in der Jugendsprache werde durch Balkanslang beeinflusst, wirke jedoch nicht langfristig auf die Erwachsenensprache. Sie legt auch dar, dass sich das Hochdeutsch der Migranten nicht direkt auf den Dialekt auswirke, jedoch mehr auf die geschriebene Sprache. In der Schriftsprache bewegt sich wenig, denn seit einigen Jahren wird die gesprochene Sprache bevorzugt. Dennoch ist es eine Tatsache, dass solche Anpassungen unvermeidlich sind. Dies sieht auch Linguist Rudi Keller so, er hält nicht viel von Sprachgesetzen im Deutschen. Der Sprachwandel sei vielmehr eine normale Entwicklung aller Sprachen.
Fazit, am deutlichsten zeigt sich der Sprachwandel also im Wortschatz. Die Verbreitung erfolgt durch Begriffe und Wörter die grosse Reichweite haben, deswegen ist heute Englisch die Weltsprache. In der Schweiz wiederspiegelt sich dies in Germanismen wie z.B. bei den Begriffen Anke, Nastüächli, die durch den Sprachwandel mit der Zeit durchs Hochdeutsche verdrängt werden.