Etwas, wovon fast alle Bands träumen. Träumen, weil nicht ganz einfach erreichbar; ausserdem entspricht die Business-Realität oft nicht den malerischen Vorstellungen von Musikern. Ein Plattenvertrag ist, wie der Name schon sagt, eine vertraglich geregelte Bindung zwischen der Band und dem Label. Der Vertrag und weitere Abmachungen beinhalten in der Regel folgendes:
• Das Serviceangebot des Labels. Dies beinhaltet nebst der Durchführung auch die ganze Finanzierung der Projekte und das Bereitstellen der notwendigen Infrastruktur.
• Die Verpflichtung des Labels, innerhalb eines bestimmten Zeitraums mindestens einen Tonträger am Markt zu veröffentlichen und zu promoten.
• Das Einverständnis der Band, dass das Label sie und ihre Werke bei der Suisa anmelden und am Markt veröffentlichen darf. Ebenso, dass die Entscheidungsgewalt über die Auswahl und Aufnahmen der Songs beim Label respektive bei deren Produzenten liegt, und Songs auch im Sinne der Markttauglichkeit angepasst werden dürfen.
• Die Verpflichtungen der Band zur Exklusivität. Dass also alles, was kreiert und veröffentlicht wird, über dieses Label läuft.
• Die Verpflichtung der Band, für Aufnahmen, Fotos, Promotionsmassnahmen und Konzerte (falls nicht durch eine Konzertagentur geregelt) zur Verfügung zu stehen.
• Der Verteilschlüssel der Einnahmen und Tantiemen. Und davon unabhängig ein allfälliger «Lohn» für die Musiker während eines bestimmten Zeitraums, falls die zeitliche Anwesenheit dies erfordert.
• Die Regelung der Eigentums- und Verwendungsrechte der Werke.
• Eine Mindestlaufzeit.
• Allfällige Konsequenzen bei Nichteinhaltung des Vertrags, und natürlich, was in Verträgen an Rechtstexten sonst noch so drin ist.
Uiuiui. Aber: die der träumerischen Seite gegenteilige Vorstellung, ein Plattenvertrag beschneide alle persönlichen Freiheiten, ist ebenso falsch. Es ist natürlich nicht so, dass die Band mit einem Plattenvertrag gleich alle Rechte abgibt und nur noch als hirnlose Marionette des Labels fungiert (obwohl das bei gewissen Deals durchaus der Fall zu sein scheint). Nein, ein Vertrag ist immer gegenseitig. Und ein gutes Label kümmert sich um seine Musiker und vergrault sie nicht. Im Idealfall ist es ein prima Teamwork zwischen der Band, dem Produzenten und dem Label. Nur so entsteht eine wirklich gute Produktion, und damit die Chance auf ein längerfristiges Engagement und einen möglichen Erfolg.
Es gibt auch Varianten davon, zum Beispiel den Vertriebsvertrag. Da ist die Band selbst für die Produktion und die Finanzierung der CD zuständig, und das Label kümmert sich anschliessend um den Vertrieb und allenfalls die Promotion.